Cannabis Social Clubs - Das gilt ab Juli 2024
Mit der Legalisierung von Cannabis ging einher, dass ab dem 01. Juli 2024 sogenannte Cannabis Social Clubs (CSC) gegründet werden dürfen und Interessierte in diese eintreten können. Was man dafür wissen muss, erklären wir in diesem Beitrag.
Was ist ein Cannabis Social Club?
Ein Cannabis Social Club (CSC) ist eine private, nicht kommerzielle Organisation, die den Anbau von Cannabis in begrenzten Mengen durchführt. Mitglieder der Vereinigung können dann monatlich eine begrenzte Menge der Ernte für sich erwerben. Bereits 2005 wurde von der ENCOD (European Coalition for Just and Effective Drug Policies) das Konzept für die Cannabis Social Clubs festgelegt. Darin war vorgesehen, dass die Clubs bestimmten Regeln folgen müssen, um bestehen zu dürfen.
Cannabis Social Clubs müssen folgenden Regeln entsprechen:
- Die gesamte Wertschöpfungskette unterliegt Sicherheits- und Qualitätskontrollen
- Werbung in irgendeiner Form sind nicht erlaubt
- Durch Mitgliedsbeiträge müssen die Finanzen der Vereinigung gesichert sein
- Mitglieder verpflichten sich, kein Cannabis an dritte weiterzugeben und sie zum Konsum zu animieren
Diese Clubs entstanden damals als Reaktion auf die strenge und doch gescheiterte Drogenpolitik und die damit verbundenen Probleme, wie z.B. die Kriminalisierung von Konsumenten, die Qualitätssicherung des Produkts und die mit der Bekämpfung verbundenen menschlichen Kosten. In Ländern wie den Niederlanden, Spanien, Belgien, Malta und Uruguay gibt es bereits seit längerem eine gesetzliche Regelung, die Cannabis Social Clubs erlaubt. Weitere Clubs gibt es beispielsweise in Österreich, Frankreich, Italien und Südafrika, wo ihre Existenz zum Teil rechtlich (noch) illegal ist. Auch in Deutschland soll es zuvor bereits solche Vereinigungen gegeben haben, doch nun werden diese im Juli diesen Jahres legal werden und entsprechend laufen bereits die Vorbereitungen für den Stichtag.
Wie funktioniert ein Cannabis Social Club?
In der Regel schließen sich zunächst ein paar Mitglieder zusammen und gründen den CSC. Ihre Aufgabe wird von nun an sein, den Anbau, die Ernte, die Qualitätskontrolle und die Abgabe an die weiteren Mitglieder zu organisieren. Um die Kosten für die Verwaltung und Buchhaltung zu decken, können die Clubs einen Mitgliedschaftsbeitrag verlangen, der in regelmäßigen Abständen (z.B. monatlich oder jährlich) bezahlt werden muss. Als eingetragene Vereine dürfen die Cannabis Social Clubs in Deutschland keinen Gewinn erzielen. Daher werden die einzelnen Clubs verschiedene Preise für die Mitgliedschaft und die Ware verlangen. Des Weiteren dürfen Einzelpersonen ab Juli in ihren jeweiligen Clubs bis zu 50 Gramm Cannabis pro Monat erwerben.
Es ist wichtig zu betonen, dass nur eine Mitgliedschaft zum Kauf von Cannabis qualifiziert. In Deutschland werden Clubs gestattet, eine maximale Anzahl von 500 Mitglieder aufzunehmen. Das stellt einige Clubs bereits jetzt vor eine Herausforderung, da sie bereits jetzt teilweise das 10-fache an Mitgliedschaftsanträgen haben, die dann laut Gesetz größtenteils abgelehnt werden müssen. Einige Clubs versuchen daher, das zu umgehen, indem sie weitere Ableger ihres Clubs gründen, die dann unter einer Dachgesellschaft operieren.
Vorgaben an Cannabis Social Clubs In Deutschland
Wir wären natürlich nicht in Deutschland, wenn mit der Einführung der CSC nicht noch ein paar gesetzliche Bestimmungen einhergehen würden.
Folgende Vorgaben gelten für Cannabis Social Clubs ab dem 1. Juli 2024:
- Maximale Abgabemenge: Ein einzelnes Mitglied darf monatlich maximal 25 g Cannabis auf einmal und insgesamt nicht mehr als 50 g erhalten.
- Einschränkung der Mitgliedschaft: Jede Person darf nur in einem CSC Mitglied sein.
- Besondere Regelungen für jüngere Mitglieder: Volljährige Mitglieder unter 21 Jahren dürfen pro Monat maximal 30 g Marihuana erhalten, wobei die THC-Obergrenze 10 % beträgt.
- Begrenzung der Mitgliederzahl: Ein CSC darf nicht mehr als 500 Mitglieder haben, wobei jedes Mitglied mindestens drei Monate im Verein bleiben muss.
- Volljährigkeitsanforderung: Das Mindestalter für die Mitgliedschaft in einem CSC ist 18 Jahre.
- Sicherheitsmaßnahmen: Jeder Club muss Jugendschutz-, Sucht- und Präventionsbeauftragte ernennen
- Werbungsverbot: Es ist verboten, Werbung für den Verein oder seine Produkte zu machen, und die Verpackung muss neutral sein.
- Konsumbeschränkungen: In den Vereinsräumen darf weder konsumiert noch Alkohol ausgeschenkt werden
- Sperrstunden: Der Konsum in Fußgängerzonen von Innenstädten ist von 07:00 bis 20:00 Uhr verboten.
Monatliche Abgabe und Mitgliedschaftsregelungen
Jedes einzelne Mitglied ist berechtigt, pro Monat bis zu 50 Gramm Blüten oder Haschisch aus der weiblichen Hanfpflanze zu erhalten. Dabei darf jedoch nicht mehr als 25 Gramm auf einmal abgegeben werden. Diese Regel gilt für alle Mitglieder, unabhängig vom Alter. Für jüngere Mitglieder gibt es jedoch eine zusätzliche Einschränkung: Volljährige Mitglieder unter 21 Jahren dürfen pro Monat maximal 30 g Cannabis erhalten und die THC-Obergrenze beträgt 10 %. Darüber hinaus darf jede Person nur in einem CSC Mitglied sein, um den Gebrauch zu kontrollieren und sicherzustellen, dass die Mitglieder nicht über mehrere Clubs hinweg größere Mengen erwerben können.
Jugendschutz und Sicherheit
Zum Schutz der Mitglieder und zur Gewährleistung der Verantwortlichkeit muss jeder Club Jugendschutz-, Sucht- und Präventionsbeauftragte ernennen. Diese Personen sind dafür verantwortlich, das Wohlergehen der Mitglieder zu gewährleisten und die Einhaltung der Vereinsregeln sicherzustellen.
Werbungs- und Verpackungsrichtlinien
Um den nicht-kommerziellen Charakter des CSC zu wahren und seine Mitglieder zu schützen, ist Werbung für den Verein oder seine Produkte verboten. Zudem muss die Verpackung neutral sein und klare Informationen wie Gewicht, Sorte, Erntedatum und THC-Gehalt enthalten.
Konsumbeschränkungen und Sperrstunden
Die Vereinsräume sollen ein sicherer Ort sein, frei von Alkohol und ohne Konsum von Cannabis. Es ist daher verboten, in einem Umkreis von 200m um den CSC Cannabis zu konsumieren. Diese Richtlinien dienen dazu, einen sicheren und gesunden Ort für alle Mitglieder zu gewährleisten.
Cannabis Social Clubs in deiner Nähe
Auf der Webseite Cannabis Clubs findest du eine umfassende Liste aller Cannabis Social Clubs in Deutschland. Diese Clubs sind gemeinnützige Vereine, die sich für die Legalisierung von Cannabis einsetzen und ihren Mitgliedern den Zugang zu sicheren und kontrollierten Cannabisprodukten ermöglichen möchten. Die Liste ist nach Bundesländern geordnet und gibt dir Informationen wie den Namen des Clubs, die Stadt, in der er sich befindet, und einen Link zur Website des Clubs für weitere Informationen. Es ist ein nützliches Tool für dich, wenn du dich über die Cannabis-Szene in Deutschland informieren möchtest oder auf der Suche nach einem lokalen Club bist. Mittels einer kurzen Recherche im Internet kann jeder weitere Verzeichnisse finden, wo verschiedene Vereine in den deutschen Bundesländern kategorisiert sind.
Vorteile von Cannabis Social Clubs
CSCs bieten mehrere Vorteile gegenüber dem illegalen Markt oder dem individuellen Anbau. Zum einen können sie durch den gemeinsamen Anbau die Qualität des Cannabis sicherstellen und kontrollieren. Zum anderen bieten sie eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten, in der Wissen und Erfahrungen ausgetauscht werden können. Darüber hinaus können sie dazu beitragen, den illegalen Markt zu untergraben und die Kriminalisierung von Konsumenten zu reduzieren.
Fazit
Cannabis Social Clubs sind eine interessante Entwicklung im Rahmen der Cannabis-Legalisierung in Deutschland. Sie bieten eine Alternative zum illegalen Markt und ermöglichen einen verantwortungsvollen und sicheren Umgang mit dieser Pflanze. Hierzulande stehen die Clubs kurz davor in einem legalen Rahmen, Cannabis an die eigenen Mitglieder zu verteilen. Dazu gibt es zahlreiche Vorgaben, die von den Clubs eingehalten werden müssen. Ob die CSC’s es schaffen werden, den Schwarzmarkt einzudämmen, gilt abzuwarten. Dafür sieht die Bundesregierung eine Überprüfung ihrer Maßnahmen vor, die nach ein paar Jahren stattfinden soll. Erfahrungen aus dem Ausland stimmen dabei jedoch positiv.
Viele Menschen werden dann zum ersten Mal Cannabis probieren und um einen möglichst angenehmen und geregelten Einstieg zu haben, empfiehlt sich die Beimischung von CBD-Cannabis, um die psychoaktiven Effekte von THC zu mindern. Anfänger, die vorsichtig einsteigen möchten, aber auch für erfahrene Konsumenten empfiehlt es sich CBD als Zusatzmittel zu nutzen. In unserer Shopübersicht findet ihr unsere Partnershops, deren Produkte wir wärmsten empfehlen können. Wie zum Beispiel die Blüten von CBDNOL, die wir auch selbst getestet haben und wir die Ergebnisse in unserem Erfahrungsbericht festgehalten haben.