Cannabispflanze richtig ernten – Dein Guide für eine erfolgreiche Ernte
Richtiger Erntezeitpunkt entscheidend
Der Moment, in dem du deine Cannabispflanze erntest, hat einen enormen Einfluss auf die Qualität und Wirkung des Endprodukts. Erntest du zu früh, sind die Cannabinoide und Terpene – die Wirkstoffe und Aromaträger deiner Pflanze – noch nicht vollständig ausgebildet. Das Ergebnis ist weniger potent und geschmacklich eher flach. Wartest du hingegen zu lange, bauen sich die Wirkstoffe ab, was häufig zu einem schweren, sedierenden Couch-Lock-Effekt führt.
Es ist daher wichtig, die Pflanze während der Blütephase genau zu beobachten, um den perfekten Zeitpunkt zu erkennen. Je nachdem welchen Effekt du erzielen möchtest, kannst du früher oder später ernten.Für einen intensiven psychoaktiven Effekt wird empfohlen, bei einem hohen THC-Gehalt zu ernten. Eine spätere Ernte eignet sich, wenn du eine eher beruhigende Wirkung erzielen möchtest.
Die Zeichen der Reife erkennen
Cannabispflanzen treten in die Blütephase ein, sobald die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken. Im Indoor-Anbau hast du die volle Kontrolle über Lichtdauer und Temperatur und kannst diese Faktoren gezielt steuern. Automatische Sorten, sogenannte Autoflower oder Automatik, machen es besonders einfach: Sie beginnen unabhängig von der Lichtdauer automatisch zu blühen, was sie ideal für Einsteiger macht.
Der Reifegrad deiner Pflanze lässt sich am besten durch die Trichome bestimmen – winzige Harzdrüsen auf den Blüten, die die höchsten Konzentrationen an Cannabinoiden und Terpenen enthalten. Mit einem Mikroskop kannst du die Trichome untersuchen. Wenn sie klar und durchsichtig sind, ist die Pflanze noch unreif. Milchige Trichome weisen auf den höchsten THC-Gehalt hin, während bernsteinfarbene Trichome anzeigen, dass das THC in CBN umgewandelt wurde. Letzteres sorgt für eine beruhigende, eher sedierende Wirkung.
Ein Mikroskop ist ein unverzichtbares Werkzeug für diese Aufgabe. Wir nutzen das Mikroskop von Camolo. Es hat alle Funktionen, die benötigt werden: den 200-fachen Zoom, eine Lampe und lässt sich auf dem Smartphone aufsetzen. UND es ist günstig! Mit einem solchen Gerät kannst du den perfekten Erntezeitpunkt präzise bestimmen. Ist deine Pflanze Erntereif? Dann schauen wir uns an, wie man die Cannabispflanze richtig erntet.
Die Ernte Schritt für Schritt
Die Ernte beginnt mit der richtigen Vorbereitung. Bevor du mit dem Schneiden deiner Pflanzen beginnst, stelle sicher, dass du alle notwendigen Werkzeuge bereithältst. Dazu gehören eine scharfe Schere, vorzugsweise eine Gartenschere mit Federmechanismus (eine handelsübliche Schere tut es auch), Handschuhe und ein sauberer, gut beleuchteter Arbeitsplatz. Die Handschuhe schützen dich vor dem klebrigen Harz der Trichome, das sich nur schwer entfernen lässt.
Schneiden und Trimmen
Beim Schneiden entfernst du zunächst die großen Blätter und Stängel, die keine Blüten tragen. Danach entscheidest du, ob du nass oder trocken trimmst. Beim nassen Trimmen werden die Blätter direkt nach der Ernte entfernt. Diese Methode beschleunigt den Trocknungsprozess, kann aber den Geschmack der Blüten leicht beeinflussen. Trockenes Trimmen hingegen erfolgt nach dem Trocknen der Pflanze. Es ist etwas zeitaufwendiger, bietet aber oft ein intensiveres Aroma.
Trocknen der Buds
Nachdem du deine Pflanze geschnitten hast, geht es ans Trocknen. Hänge die Blüten kopfüber an Kleiderbügeln oder Schnüren auf. Entweder hängst du die Pflanzen in deiner Growbox oder in einem dunklen Raum. Dabei ist es wichtig, für eine gute Belüftung zu sorgen. Ein Ventilator kann helfen, die Luft im Raum auszutauschen, sollte jedoch nicht direkt auf die Buds gerichtet sein, um die Qualität nicht zu beeinträchtigen.
Die idealen Bedingungen für das Trocknen liegen bei einer Temperatur von 18-22°C und einer Luftfeuchtigkeit von 45-55%. Der Trocknungsprozess dauert in der Regel 10 bis 16 Tage, abhängig von den äußeren Bedingungen und der Größe der Blüten. Um zu überprüfen, ob die Buds trocken genug sind, kannst du an einem Stängel einen Bruchtest machen. Bricht der Stängel leicht, kannst du dann deine Buds von den restlichen Stängeln befreien und und konsumieren. Um ein noch bessere Endprodukt zu haben, kannst deine Buds auch veredeln.
Veredeln für die beste Qualität
Auch wenn deine Buds nach dem Trocknen bereit für den Konsum sind, kannst du die Qualität durch das Aushärten noch deutlich verbessern. Während dieses Prozesses entwickeln sich die Aromen weiter und die Wirkung wird intensiver.
Fülle die Buds in luftdichte Gläser, wie Einmachgläser, und lasse etwa ein Viertel des Volumens frei, damit ausreichend Luft zirkulieren kann. Zudem sollten deine Buds auch locker im Glas liegen. Um die Luftfeuchtigkeit im optimalen Bereich von 60-65% zu halten, kannst du Feuchtigkeitsregler verwenden. Diese kleinen Helfer sind einfach in der Anwendung und verhindern, dass die Buds zu feucht oder zu trocken werden. Zusätzlich empfehlen wir ein Thermo-Hygrometer ins Glas zu stellen, sodass du genauestens Bescheid weißt, was in deinem Glas passiert.
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Die Gläser sollten an einem dunklen Ort bei einer Temperatur von 18-22°C gelagert werden. In den ersten zwei Wochen ist es wichtig, die Gläser zwei- bis dreimal täglich zu lüften, um überschüssige Feuchtigkeit entweichen zu lassen. Nach ungefähr 2 Wochen sollten deine Buds genügend veredelt sein und sie sind zum Konsum bereit. Wenn du geduldig bist, kannst du die Buds über mehrere Monate reifen lassen. Dadurch erreichst du eine noch bessere Qualität und ein intensiveres Geschmackserlebnis.
Fazit für die Ernte
Mit diesem Guide bist du bestens auf die Ernte deiner Cannabispflanze vorbereitet. Von der richtigen Erkennung der Reife über das Schneiden und Trocknen bis hin zum Veredeln – jede Phase trägt dazu bei, dass du ein hochwertiges Endprodukt erhältst. Viel Erfolg bei deinem Grow und genieße die Früchte deiner Arbeit!