Woher CBD kommt und wie es angewendet wird
In den letzten Jahren hat sich Cannabidiol, allgemein als CBD bekannt, zu einem der am häufigsten diskutierten Gesundheitstrends entwickelt. Produkte mit dem Mittel aus der Cannabis Pflanze füllen die Regale von Apotheken, Gesundheitsläden und Online-Shops. Was dahinter steckt, erklären wir euch hier.
Was CBD ist und woher es kommt
CBD kommt aus Cannabispflanze, genauso wie THC, das für seine berauschende Wirkung bekannt ist. Somit ist die Herkunft von CBD untrennbar mit der Geschichte von Cannabis, die weit zurückreicht und in verschiedenen Kulturen zu finden ist. Bereits vor 12.000 Jahren wurde die Hanfpflanze in Persien und China als Getreide angebaut. Ihre Samen wurden gegessen und ihre Fasern zur Herstellung von Kleidung verwendet. Später entdeckte man die heilende aber auch berauschende Wirkung. So wurde Cannabis auch im benachbarten Indien vor knapp 5.000 Jahren für die Versorgung von verwundeten Soldaten und in der ayurvedischen Kultur für ihre therapierende Wirkung geschätzt. Hier werden bis heute religiöse Rituale durchgeführt, die Cannabis als Hilfsmittel nutzen, um einen gewissen Geisteszustand hervorzurufen.
Neben Kleidung konnten die Hanffasern für die Herstellung von Papier genutzt werden, wodurch die Cannabispflanze einen erheblichen Beitrag zur Verbreitung von Wissen und der Gestaltungen von Zivilisationen beitrug. Beispielsweise wurden erste Entwürfe der US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung auf Hanfpapier verfasst und große Namen der Literatur wie Shakespeare sagt man nach, von der berauschenden Wirkung von Cannabis profitiert zu haben.
Bis ins 19. Jahrhundert war die Cannabispflanze als medizinisches Heilmittel so sehr verbreitet, dass sie den Großteil der weltweit verkauften Medikamente ausmachte. Mit dem Fortschreiten der Industrialisierung begann Cannabis jedoch immer mehr in den Hintergrund zu geraten. Für die Papier- und Textilindustrie wurde Hanf als Rohstoff uninteressant, da es zu Beginn an der nötigen Technologie mangelte, um die Pflanze auf einem industriellen Niveau abzubauen und weiterzuverarbeiten. Die Möglichkeit, den Rohstoff durch Handarbeit weiter abzubauen, rentierte sich schlichtweg nicht mehr. Andere Rohstoffe wie Baumwolle konnten entsprechend bereits maschinell abgebaut werden und wurden dadurch für die Unternehmen relevanter als Hanf. Auf der anderen Seite entdeckte man Holz für die Papierherstellung und da der Rohstoff in Massen verfügbar war, begann man die Wälder zu roden. 1938 wurde dann die erste Hanfschälmaschine vorgestellt, doch war es zu diesem Zeitpunkt bereits zu spät. Die mittlerweile sehr mächtigen Lobbyisten der Textil- und Papierindustrie setzten sich für eine hohe Besteuerung von Hanf, was es weiterhin unrentabel machte, den Rohstoff abzubauen.
Auch in der Medizin wurde mit der aufkommende Möglichkeit chemische Stoffe syntethisch herzustellen, die Nutzung von Cannabis immer weniger relevant. So hatte man letztlich drei Lobbygruppen, die nach immer höheren Steuern auf Hanf, schließlich ein komplettes Verbot durchsetzen konnten. Ein Verbot, dass wie wir heute wissen, mehr durch wirtschaftliche Interessen und weniger durch wissenschaftliche Erkenntnisse getrieben war.
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Dennoch war Cannabis über die Jahre hinweg weiterhin in den Köpfen der Menschen präsent und war beispielsweise in den 1960er Jahren ein fester Bestandteil der Hippie-Kultur. Der Umgang von Gesetzgebern weltweit, welche Cannabis viele Jahrzehnte als illegal erachteten, führte dazu, dass das Image der Pflanze stark litt. In den letzten Jahren ist jedoch zu beobachten, dass die Sicht der Menschen auf Cannabis sich wieder zum Positiven wendet, während immer mehr Länder weltweit ihre Gesetze zugunsten des Umgangs mit der Pflanze verändern. Getrieben vor allem durch die Erkenntnis, dass der Kampf gegen Cannabis nicht funktioniert und mehr Schaden für die Gesellschaft verursacht, als es Gutes tut. Auch die Erforschung und Behandlung von Patienten durch Cannabis steht dabei im Vordergrund dieser Maßnahmen. Dabei steht der Fokus bei einem Bestandteil der Cannabispflanze, dem CBD, von dem sich viele Menschen therapierende Wirkungen erhoffen, die für die Behandlung von Patienten eingesetzt werden sollen. Da CBD nicht berauschend wirkt und dennoch heilende Eigenschaften besitzt, ist es für die Medizin von großem Interesse.
CBD in der jüngeren Vergangenheit
CBD wurde das erste Mal in den 1940er Jahren als chemische Verbindung identifiziert, die in der Cannabispflanze vorkommt. Geprägt von einer komplexen Genetik, unterteilt sich die Pflanze in verschiedene Gattungen. Darunter verbirgt sich etwa Cannabis sativa, Cannabis indica und Cannabis ruderalis. Unterscheiden tun sie sich beispielsweise in Größe und Aussehen. Ihnen allen gemein ist, dass ihre Blüten CBD als zweitgrößten Bestandteil nach Tetrahydrocannabinol (THC) enthalten, wobei nur letzteres eine psychoaktive Wirkung hat. So können Patienten, die mit CBD behandelt werden, von den positiven Wirkungen auf ihr Wohlbefinden profitieren, ohne dabei einen ungewollten Rausch zu erleben.
CBD wirkt entzündungshemmend, angsthemmend und antiepileptisch und besitzt wie THC auch schmerzlindernde Eigenschaften, welche jedoch im Vergleich schwächer ausfallen. In einer natürlichen Blüte mit THC und CBD wirkt letzteres gegen die berauschende Wirkung und minimiert so das Risiko für ungewollte Nebenwirkungen, wie Übelkeit, Angstzustände, oder ein zu starker Rausch.
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Mittlerweile ist CBD in verschiedenen Formen im Handel erhältlich und verbreitet sich dabei rasant weltweit. Die Branche rechnet im Jahr 2023 bereits mit 550 Millionen Euro Umsatz und die Zukunftsaussichten sehen dabei ebenfalls gut aus. So gibt es Blüten, Öle, Kapseln und verschiedene Nahrungsmittel, die mit CBD versetzt sind und für die Konsumenten und Patienten verschiedene therapeutische Wirkungen versprechen.
Potenzielle Vorteile von CBD
CBD hat die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf sich gezogen, die nach natürlichen Alternativen für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden suchen. Die FDA (Food and Drug Administration) warnt vor der Nutzung von CBD aufgrund von potentiellen Risiken. Trotzdem wurde CBD in den USA schon als Arzneimittel bestimmter Krankheitsbilder zugelassen. So deuten vielversprechende Forschungsergebnisse darauf hin, dass CBD bei folgenden Beschwerden potentielle Vorteile mit sich bringen kann:
- Schmerzlinderung: CBD kann zur Linderung von Schmerzen eingesetzt werden, sei es bei akuten Beschwerden oder chronischen Schmerzen und kann auf verschiedene Weise die Schmerzwahrnehmung beeinflussen.
- Entzündungshemmend: CBD kann Entzündungen im Körper reduzieren, was bei verschiedenen entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis, entzündlichen Darmerkrankungen (IBD) und anderen Zuständen vorteilhaft sein kann.
- Linderung von Angstzuständen: CBD kann helfen, Angstzustände und Stress zu reduzieren. Es interagiert mit dem Serotonin-System im Gehirn, was eine beruhigende und entspannende Wirkung haben kann.
- Verbesserung des Schlafs: CBD kann den Schlaf-Wach-Rhythmus regulieren und eine tiefe und erholsame Nachtruhe fördern. Es wird oft von Menschen mit Schlafstörungen eingesetzt.
- Unterstützung bei neurologischen Erkrankungen: CBD hat das Potenzial, bei neurologischen Erkrankungen wie Epilepsie, multipler Sklerose (MS) und Parkinson positive Auswirkungen zu haben. Einige Medikamente auf Basis von CBD sind bereits für die Behandlung bestimmter Formen von Epilepsie zugelassen.
- Antiemetische Wirkung: CBD kann bei Übelkeit und Erbrechen wirksam sein, was bei der Behandlung von Chemotherapie-induzierter Übelkeit und anderen Ursachen von Erbrechen von Vorteil sein kann.
- Unterstützung bei psychischen Erkrankungen: CBD zeigt vielversprechende Ergebnisse bei der Unterstützung von Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS), Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen.
Die unterschiedlichen Verwendungsarten von CBD
Die Anwendung von CBD kann über mehrere Wege passieren. Zum einen kann die CBD-Blüte klassisch in einem Joint geraucht werden, um vor allem eine entspannende Wirkung hervorzurufen. Hierbei bleibt das Risiko einer möglichen Schwächung der Lunge. Sicherer ist dabei die Zunahme von CBD als Kapsel, Öl, oder in Verbindung mit Nahrungsmitteln. Folgend die verschiedenen CBD-Formen nochmal im Detail:
- Öle und Tinkturen: Öle sind die beliebtesten Produkte auf dem Markt. Sie werden normalerweise oral eingenommen und können auch als Inhaltsstoff in Lebensmitteln und Getränken verwendet werden.
- Kapseln und Tabletten: Diese sind praktisch und einfach zu dosieren, da sie festgelegte CBD-Menge enthalten.
- Vape-Produkte: CBD-haltige Flüssigkeiten werden in eine Art elektrische Zigarette gefüllt und Hitze verdampft. Das Rauchen des Dampfes bietet eine schnellere Wirkung. Das Benutzen eines Vapes bringt gesundheitliche Risiken mit sich, insbesondere wenn minderwertige Vape-Flüssigkeiten verwendet werden.
- CBD-haltige Lebensmittel und Getränke: Häufig findet sich CBD in Süßigkeiten, Kaffee, Tee und mehr wieder.
CBG: Das Mutter-Cannabinoid
Cannabigerol (CBG) ist ein weniger bekanntes Cannabinoid, das in Hanfpflanzen vorkommt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es eine der Mutterverbindungen in Cannabis ist, die andere Cannabinoide wie CBD und THC hervorbringt. Während des Wachstumsprozesses der Pflanze wird CBG-A (die saure Form von CBG) durch Enzyme und Licht abgebaut und in diese bekannten Verbindungen umgewandelt. Daher sind die Mengen an CBG in den meisten Stämmen relativ gering. Trotzdem hat CBG einige bemerkenswerte gesundheitliche Vorteile gezeigt. Frühe Studien deuten darauf hin, dass es entzündungshemmende, antibakterielle und neuroprotektive Wirkungen haben könnte. Es ist auch wichtig zu wissen, dass CBG, ähnlich wie CBD, nicht psychoaktiv ist, was bedeutet, dass es Dich nicht "high" macht. Da immer mehr Forschungen durchgeführt werden, könnte CBG bald genauso populär werden wie CBD oder THC. Nachdem wir uns jetzt mit CBG beschäftigt haben, lass uns einen Blick auf ein weiteres interessantes Cannabinoid werfen - CBN.
CBN: Das 'Schlaf'-Cannabinoid
Cannabinol (CBN) ist ein weiteres Cannabinoid, das in der Cannabis-Pflanze vorkommt, allerdings in viel geringeren Mengen als CBD oder THC. CBN entsteht durch den Abbau von THC, wenn es Licht und Wärme ausgesetzt wird. Das bedeutet, dass es in frischen Cannabisblüten kaum vorhanden ist, sondern sich erst im Laufe der Zeit entwickelt, insbesondere wenn die Pflanze nicht richtig gelagert wird. CBN ist bekannt für seine beruhigenden Effekte und wird oft als natürliches Schlafmittel angepriesen. Einige Studien deuten darauf hin, dass es auch schmerzlindernde, entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften haben könnte. Es ist wichtig zu beachten, dass CBN eine leichte psychoaktive Wirkung hat, obwohl es viel schwächer ist als das "High" von THC. Trotzdem sollte man bei der Einnahme von CBN vorsichtig sein, insbesondere wenn man noch nie zuvor Cannabisprodukte verwendet hat.
CBD: Ein vielseitiges Heilmittel
Cannabis im Allgemeinen und damit auch der Bestandteil CBD haben eine lange Geschichte, die bis in die frühesten Zeiten der antiken Zivilisationen zurück reicht. Ihre Vorteile als Nahrungsmittel, Heilmittel und Rohstoff für Textil und Papier haben den Lauf der Welt über die Jahrtausende mitgeprägt und tun dies auch weiterhin im 21. Jahrhundert. Immer mehr CBD-Produkte in verschiedenen Formen erscheinen auf dem Markt, was auch auf das stetig wachsende Interesse der Menschen zurückzuführen ist, die nach alternativen Mitteln für ihre gesundheitlichen Bedürfnisse suchen.
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In diesem Sinne empfehlen wir euch, regelmäßig auf Krautvergleich vorbeizuschauen, um die neuesten Entwicklungen auf dem Markt als auch in der Politik zu erfahren. Dabei bieten wir euch stets eine Auswahl von Shops, die durch ihre CBD-Produkte überzeugen und testen diese auch selbst regelmäßig.
*Achtung: Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirkung von CBD von Person zu Person variieren kann und dass weitere Forschung erforderlich ist, um die genauen Mechanismen und Anwendungen zu verstehen. Bei Unklarheiten, hole dir ärztlichen Rat ein.