HHC seit Juni in Deutschland verboten

Aktualisiert am
Veröffentlicht am
7.7.2024
Von
Philip Pranoto
Lesezeit:
3
Min.
HHC ist in Deutschland seit neuestem verboten. Hauptsächlich betroffen sind allerdings die Hersteller und weniger die Konsumenten...

HHC ist in Deutschland seit neuestem verboten. Hauptsächlich betroffen sind allerdings die Hersteller und weniger die Konsumenten.

HHC Verbot seit Ende Juni

Bereits Mitte Juni verabschiedete der Bundesrat die “Fünfte Verordnung zur Änderung der Anlage des Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetzes” (NpSG). Mit dem Inkrafttreten am 27.06.2024 ist HHC in Deutschland nun offiziell verboten. Allerdings sind nur die Herstellung und der Vertrieb illegal. Besitz und Konsum bleiben weiterhin legal und damit müssen sich Konsumenten keine Sorgen machen, dass sie in Konflikt mit dem Gesetz kommen.

HHC und weitere synthetische Cannabinoide haben in der Vergangenheit in der Szene bereits für gespaltene Meinungen gesorgt. Während es zweifelsohne ausreichend Nachfrage gab, die von einem Markt in Deutschland bedient wurde, war auch immer wieder Gegenteiliges zu hören und zu lesen, dass kein gutes Licht auf HHC und ähnliche Stoffe warf. 

Auch auf der größten Hanfmesse Deutschlands, der “Mary Jane” in Berlin, kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Vorfällen, bei denen Personen nach dem Konsum von HHC mit körperlichen Beschwerden zu kämpfen hatten. Damals berichtete das Hanfjournal dazu. In diesem Jahr gab es am ersten Tag der Messe wieder ähnliche Vorfälle, was auch die Veranstalter zu einem offiziellen Statement bewegte. Wir berichteten dazu.

Warum HHC und weitere Stoffe nun verboten sind

Produkte mit HHC sind in der Vergangenheit bereits häufig in die Kritik geraten, da in ihnen geringe und doch potenziell gefährliche Mengen von Schwermetallen festgestellt wurden, die als Überreste aus der Produktion zurückbleiben und unbewusst konsumiert werden können. Damit gehen auch einige gesundheitliche Risiken einher, die mehr oder weniger erforscht sind. Eine Tatsache, die auch eher für Unsicherheit sorgte.

Neben HHC wurden auch weitere synthetische Cannabinoide im neuen NpSG verboten. Diese sind THCP, H4CBD, HHCP. Verschiedene Hersteller wie Happy 420 hatten in der Vergangenheit ebenfalls damit gehandelt und müssen nun ihre Geschäfte entsprechend der neuen Gesetzgebung anpassen.

Auch wir haben in der Vergangenheit bereits über HHC und die damit verbundenen Risiken berichtet. Neben den häufigen Qualitätsmängeln bei der Herstellung sind unbekannte Langzeitfolgen ebenfalls ein Grund, weshalb wir von dem synthetischen Cannabinoid abraten.

Bisher immer vom Gesetz geduldet

In der Vergangenheit waren HHC und die anderen oben genannten Stoffe nicht direkt verboten, aber auch nicht als explizit legal deklariert. Das bedeutete, dass sie vom Gesetzgeber geduldet wurden, was dazu führte, dass man die Produkte teilweise sehr einfach beim Kiosk nebenan kaufen konnte. Problematisch waren auch auffällige Verpackungen, die mit auffälligen Designs auch viele junge Erwachsene ansprach. 

Als sogenanntes “Legal High” brachte HHC denjenigen, die es konsumiert haben, in der Regel ein leichteres High als THC, das dennoch als angenehm beschrieben wurde. Da der Besitz und Konsum von HHC weiterhin legal bleibt, müssen Kunden und Kundinnen neue Wege finden, um in Deutschland an ihr Genussmittel zu gelangen. Der Import aus der näheren EU-Umgebung bietet durchaus eine Option, allerdings ist es fraglich, wie lang das möglich sein wird. Zahlreiche Länder in Europa haben HHC bereits verboten oder haben es vor. Das benachbarte Österreich verbot den Stoff bereits 2023.

Eigener Kommentar

Trotz der vielen Enthusiasten von HHC, die auf Produkte mit dem Inhaltsstoff schwören, kam es in der Vergangenheit immer wieder zu negativen Meldungen. Gegenüber den positiven Eigenschaften überwiegen die möglichen körperlichen und geistigen Komplikationen, die als Folge des Konsums auftreten können und deshalb würden wir immer davon abraten. Sich ein leichteres High zu wünschen ist vollkommen legitim und wird auch nicht in Frage gestellt. Allerdings würden wir bei Krautvergleich immer dazu raten, in diesem Fall eine Mischung von CBD und THC zu nutzen. Mehr zu diesem Thema gibt es hier.

Eine Mischung der beiden natürlichen Stoffe der Cannabispflanze sorgt dafür, dass man das Erlebnis nach eigenem Ermessen regulieren kann. Sicherlich sind ein paar Versuche nötig, bis man das perfekte Verhältnis für sich selbst herausgefunden hat, aber das zahlt sich aus. Sowohl beim Erlebnis selbst als auch bei der Gesundheit - das ist zumindest unsere Sicht darauf. Ein komplett gesundes Erlebnis ist das Einatmen von Cannabis natürlich nie.