Cannabis-Legalisierung: Stand Dezember 2024

Die 1. Säule des Cannabisgesetzes: Was bisher erreicht wurde
Am 1. April 2024 trat das Cannabisgesetz in Kraft und erlaubte erstmals den Besitz und Konsum von Cannabis in Deutschland. Ab dem 1. Juli 2024 wurde auch das gemeinschaftliche Anbauen und die Weitergabe innerhalb von Cannabis Social Clubs legalisiert. Damit ist die 1. Säule des Gesetzes aktiv und gibt Bürgern eine rechtliche Grundlage, Cannabis für den Eigenbedarf zu nutzen.
Doch während diese Schritte bereits umgesetzt sind, wartet die Szene gespannt auf die 2. Säule des Gesetzes: den kommerziellen Vertrieb von Genusscannabis, der zunächst in Modellregionen erprobt werden soll.
Özdemir unterzeichnet die Verordnung
Am 11. Dezember 2024 unterzeichnete Bundesminister Cem Özdemir eine Verordnung, die das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zur zuständigen Stelle für Forschungsanträge zu Genusscannabis und Nutzhanf macht. Vorher war diese Aufgabe allein dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) vorbehalten, das nun weiterhin für medizinisches Cannabis zuständig bleibt. Mehr dazu hier.
Diese Änderung ist eine großartige Nachricht für die Branche, da sie neue Forschungsprojekte ermöglicht. Doch so positiv dieser Schritt auch ist, die Forschung allein reicht nicht aus, um Cannabis bald flächendeckend frei verkäuflich zu machen. Dafür bedarf es einer Ergänzung des KCanG durch das Bundesministerium für Gesundheit. Wir können davon ausgehen, dass dieser Schritt noch etwas andauern wird.
Modellregionen als nächster Meilenstein: Frankfurt, Hannover und Berlin
Anfang 2025 sollen die ersten Modellregionen für den kommerziellen Vertrieb von Genusscannabis in Frankfurt und Hannover starten. Diese Regionen wurden ausgewählt, um die Auswirkungen eines regulierten Marktes auf den Schwarzmarkt und den Konsumentenschutz zu testen. Ein erfolgreiches Beispiel aus der Schweiz zeigen, dass solche Modelle effektiv den Schwarzmarkt zurückdrängen können. Mehr zum Thema Modellregionen hier.
Auch Berlin hat nun Modellregionen angekündigt: Laut aktuellem Stand sind in den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln mit der Sanity Group die Umsetzung eines regulierten Vertriebs geplant. Wir berichteten. Besonders bemerkenswert ist die parteiübergreifende Zusammenarbeit: Hannes Rehfeldt (CDU) und Lara Herrmann (Grüne) unterzeichneten gemeinsam die Absichtserklärung. Für die CDU, die bisher eher ablehnend gegenüber dem Gesetz war, ist dies ein bemerkenswerter Kurswechsel. Denn nicht zuletzt forderte die Partei eine Rücknahme des Gesetzes.
Fazit: Ein aufregendes Jahr für die Cannabisszene
Das Jahr 2024 brachte viele positive Entwicklungen für die Cannabisszene in Deutschland:
- Entkriminalisierung durch das Cannabisgesetz: Der Besitz und Konsum ist nun legal.
- Gemeinschaftlicher Anbau: Cannabis Social Clubs erleben einen Boom.
- Neue Möglichkeiten für Forschung: Die Zuständigkeiten wurden erweitert.
- Modellregionen in Planung: Frankfurt, Hannover und Berlin zeigen den Weg in die Zukunft.
Diese Entwicklungen sind nicht nur ein Meilenstein für Konsumenten, sondern auch für den Markt und die Forschung. Gleichzeitig bleibt der Weg zur vollständigen Legalisierung ein spannendes Thema, das auch 2025 für Schlagzeilen sorgen wird.
Wir freuen uns, euch über die neuesten Entwicklungen auf dem aktuellen Stand zu halten und blicken optimistisch in die Zukunft.