Terpene und ihre Wirkung

Aktualisiert am
Veröffentlicht am
19.8.2024
Von
René Knösel
Lesezeit:
5
Min.
Terpene sind die Aromastoffe in Cannabis, die maßgeblich zur Wirkung, dem Geruch und Geschmack beitragen. In Kombination mit Phytocannabinoiden wie THC und CBD verstärken sie das therapeutische Potenzial von Cannabis, insbesondere bei der Behandlung von Schmerzen, Angstzuständen und Entzündungen.

Der Konsum von Cannabis kann auf unterschiedliche Weise erfolgen: Es kann beispielsweise in Form von Brownies gegessen, als Joint geraucht oder mit einem Vaporizer verdampft werden. Da bei jeder Konsummethode unterschiedliche Terpene freigesetzt werden, lohnt es sich, genauer zu betrachten, was Terpene in Cannabis sind und welche Rolle sie spielen.

Die Rolle der Terpene und ihre Synergie mit Phytocannabinoiden

Terpene sind die flüchtigen Aromastoffe in Cannabis und tragen maßgeblich zum charakteristischen Geruch der Pflanze bei. Darüber hinaus sind sie pharmakologisch aktiv und entfalten über verschiedene Mechanismen eine therapeutische Wirkung. Besonders interessant ist die Synergie zwischen Terpenen und Phytocannabinoiden wie THC und CBD. In Kombination können sie bei Menschen eine verstärkte therapeutische Wirkung erzielen, die das Potenzial von Cannabis bei der Behandlung von Schmerzen, Entzündungen, Angst, Depressionen und Infektionen erheblich steigert. Diese synergistischen Effekte sind entscheidend für die ganzheitliche Wirkung von Cannabis und unterstreichen die Bedeutung der Terpene in medizinischen Anwendungen.

Aroma, Geschmack und Wirkung von Terpenen

Welche Terpenen sind die gängigsten? Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf einige der wichtigsten Terpene in Cannabis, ihre Eigenschaften, Siedetemperaturen sowie ihre Geruchs- und Geschmacksprofile.

Terpen Limonen

Limonen ist bekannt für seinen frischen, zitrusartigen Geruch, der an Zitronen und Orangen erinnert. Mit einer Siedetemperatur von ca. 176 °C verbreitet es nicht nur einen süßen, zitrusartigen Geschmack, sondern wirkt auch anxiolytisch und antidepressiv. Dieses Terpen findet sich häufig in Zitrusfrüchten und ist eines der am weitesten verbreiteten Terpene in der Natur.

Terpen Myrcen

Myrcen, mit einer Siedetemperatur von ca. 166 °C, zeichnet sich durch einen erdigen, moschusartigen Geruch mit würzigen und leicht nelkenartigen Noten aus. Sein Geschmack ist würzig, pfeffrig und erdig. Myrcen wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd und ist dafür bekannt, die beruhigende Wirkung bestimmter Cannabissorten zu verstärken – der sogenannte „Couch-Lock“-Effekt.

Terpene α-Pinen

Mit einer Siedetemperatur von ca. 156 °C verbreitet α-Pinen einen frischen, holzigen Geruch, der stark an Kiefernnadeln erinnert. Geschmacklich ist es herb und harzig. α-Pinen unterstützt die kognitive Funktion, wirkt entzündungshemmend und verbessert das Gedächtnis, indem es die Acetylcholinesterase hemmt. Es ist eines der am häufigsten vorkommenden Terpene in der Natur und spielt eine wichtige Rolle bei der Insektenabwehr von Pflanzen.

Terpen Linalool

Linalool hat eine Siedetemperatur von ca. 198 °C und zeichnet sich durch einen blumigen, leicht süßen Geruch aus, der an Lavendel erinnert, mit einer subtilen Zitrusnote. Geschmacklich ist es blumig und leicht würzig. Linalool wird häufig für seine beruhigenden und angstlösenden Eigenschaften geschätzt und ist in vielen aromatherapeutischen Anwendungen präsent.

Terpen β-Caryophyllen

Mit einer Siedetemperatur von ca. 266 °C hat β-Caryophyllen einen würzigen, holzigen Geruch mit pfeffrigen Noten. Sein Geschmack ist erdig und würzig mit holzigen Untertönen. β-Caryophyllen ist vor allem für seine entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften bekannt. Es bindet gezielt an bestimmte Rezeptoren im Körper (CB2-Rezeptoren), was es zu einem vielversprechenden Wirkstoff für medizinische Anwendungen macht.

Bildquelle: www.dutch-passion.com

Diese Terpene zeigen eindrucksvoll, wie vielfältig die Welt der Cannabisverbindungen ist und wie sie gemeinsam mit Cannabinoiden eine ganzheitliche Wirkung entfalten können. Beim Verdampfen über einen Vaporizer, wo die Temperatur häufig zwischen 180°C und 210°C liegt und beim Verbrennen, werden unterschiedlich viele Terpene bei den verschiedenen Siedetemperaturen freigesetzt. So kann bei jeder Konsumform eine leicht unterschiedliche Wirkung eintreten. In unserem Erfahrungsbericht testeten wir die das Verdampfen bei unterschiedlichen Temperaturen mit den Vaporizern von Storz & Bickel.

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Die Vielfalt und weitere Funktionen von Terpenen

Es gibt über 20.000 unterschiedliche Terpene, die in der Natur vorkommen. Terpene sind nicht nur in Cannabis zu finden, sondern auch in zahlreichen anderen Pflanzen, darunter Obst, Kräuter und Gewürze. Sie sind beispielsweise in Lavendel, Kiefern, Zitrusfrüchten und sogar in Gewürzen wie Pfeffer enthalten. Auch findest du viele Terpene im Wald. In der Natur dienen Terpene einer Vielzahl von Zwecken. Neben ihrer Rolle im Cannabis, wo sie zur Wirkung und zum Aroma beitragen, sind Terpene in Pflanzen primär für den Schutz verantwortlich. Sie wirken als Abwehrstoffe gegen Schädlinge und Krankheiten, ziehen Bestäuber an oder schützen die Pflanzen vor extremen Umweltbedingungen. Darüber hinaus spielen Terpene in der traditionellen und modernen Medizin eine wichtige Rolle, insbesondere in der Aromatherapie, wo sie aufgrund ihrer vielfältigen therapeutischen Eigenschaften genutzt werden.

Hersteller und Angaben zum Terpenprofil

Beim Blick auf einen CBD-Shop legen wir besonderen Wert darauf, welche Qualitätsangaben zu den angebotenen Produkten gemacht werden. Viele Shops werben damit, dass ihre CBD-Produkte durch unabhängige Labore geprüft sind, und einige bieten sogar Analysezertifikate zum Download an. Ein positives Beispiel ist der Shop CBDNOL, der Premium-CBD-Produkte anbietet und seinen Kunden Einblick in die entsprechenden Analysezertifikate gewährt.

CNDNOL Erfahrungsbericht der CBD-Blüten

Im Bereich der Terpenprofile setzen nur wenige Hersteller auf volle Transparenz. Dutch Passion zeigt sich vorbildlich und zeigt neben den Cannabinoid-Verhältnissen ihrer Produkte auch das genaue Terpenprofil vieler ihrer Samen an. Ein herausragendes Beispiel dafür ist die Sorte Auto Mimosa Punch.

Quellen: