Vorhaben der Deutschen Anbaugesellschaft DAG vorerst gestoppt

Aktualisiert am
Veröffentlicht am
26.3.2025
Von
René Knösel
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Die Deutsche Anbaugesellschaft (DAG) hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Sie will der größte Produzent von Konsumcannabis in Deutschland werden. Doch zunächst wurde das Projekt von der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern gestoppt. Die DAG hält jedoch an ihrer Vision fest – und passt nun ihren Ansatz an.
Deutsche Anbaugesellschaft DAG GmbH

Das Vorhaben der DAG

Im vergangenen Jahr hat die DAG zahlreiche Hallen auf einem ehemaligen Militärgelände angemietet, um dort Cannabis im großen Stil anzubauen. Dabei setzt sie auf modernste Technologien wie Künstliche Intelligenz und Blockchain, um den Anbau effizienter und transparenter zu gestalten. Ein Kernaspekt des Konzepts: Cannabis Social Clubs (CSCs) sollen die Möglichkeit erhalten, den Anbau an die DAG auszulagern – und so Risiko und Aufwand erheblich reduzieren.

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Doch das Großprojekt stößt nun auf politischen Widerstand. Till Backhaus (SPD), der zuständige Umwelt- und Landwirtschaftsminister, äußerte bereits im Landtag Bedenken. Jetzt ist es offiziell: Sein Sprecher Claus Tantzen bestätigte gegenüber der Ostsee-Zeitung (OZ), dass ein derartiges Vorhaben in dieser Form nicht mit dem Ministerium vereinbar sei.

Ein zentraler Kritikpunkt: Die geplanten Anbaumodule für verschiedene Anbauvereinigungen liegen zu dicht beieinander. Zudem sieht § 11 des Cannabisgesetzes (KCanG) vor, dass der Anbau und die Weitergabe von Cannabis ausschließlich durch gemeinnützige Anbauvereinigungen erfolgen darf – und dafür eine spezielle Erlaubnis notwendig ist.

Die DAG gibt nicht auf

Christian Tonn, einer der Gründer der DAG, betont, dass er den Standort nicht aufgeben will. Nach eigenen Angaben wurden bereits über zwei Millionen Euro in das Projekt investiert. Als Reaktion auf die politische Ablehnung will die DAG nun neue Wege gehen: Geplant ist die Unterstützung von Modellprojekten sowie der Anbau von medizinischem Cannabis. Eine Entscheidung der Landesregierung dazu steht noch aus.